Heidel nach Harit-Unfall: "Sind sehr besorgt um ihn"

Nach dem folgenschweren Verkehrsunfall mit Todesfolge von Amine Harit vom Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 meldete sich Sportvorstand Christian Heidel zu Wort.
"Wir sind knapp 3000 Kilometer entfernt. Es gab bislang nur drei Gespräche mit Amine", sagte der 55-Jährige auf einer Pressekonferenz der Königsblauen: "Wir haben keinen Kontakt zu den Behörden. Wir sind der Arbeitgeber, uns steht kein Auskunftsrecht zu."
Wann Harit nach Gelsenkirchen zurückkehren kann, konnte Heidel nicht sagen. Die "Bild" hatte am Samstag berichtet, dass der 21-Jährige derzeit nicht aus Marokko, dem Heimatland seiner Familie, ausreisen darf: "Eine solche Tragödie überschattet aktuell alles andere. Es ist sehr traurig, es fällt schwer, Worte zu finden. Wir sind sehr besorgt um ihn."
Im marokkanischen Marrakesch war der WM-Teilnehmer in der Nacht zu Samstag in den Unfall verwickelt, bei dem ein Fußgänger beim Überqueren einer stark befahrenen Straße von Harits Auto erfasst worden war und kurze Zeit später verstarb.
Darüber, dass der Unfall auch Auswirkungen auf die anderen Schalke-Spieler hat, macht sich Heidel keine Gedanken: "Meine Gedanken sind zuerst bei der Familie des Opfers. Wir haben Charaktere, die Amine mit Sicherheit Unterstützung bieten werden."
Weitere Neuzugänge möglich
Im Zuge der Pressekonferenz äußerten sich Heidel und Schalke-Coach Domenico Tedesco auch zum Trainingsauftakt der Schalker. Bis auf WM-Fahrer Salif Sané waren alle Neuzugänge auf dem Klubgelände an der Arena mit dabei.
"Ich bin sehr zufrieden, weil es alle Spieler sind, bei denen wir das Gefühl hatten, dass sie bei Schalke ein Leuchten in den Augen hatten. Sie passen auch von der Identifikation perfekt zu uns. Der Charakter spielt eine wichtige Rolle", sagte Tedesco über die Neuzugänge.
Mit Sané, Suat Serdar, Steven Skrzybski und Mark Uth hat Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 auf dem Transfermarkt bereits einige Neuzugänge an Land gezogen. Doch dabei soll es nicht bleiben. "Natürlich kann noch was passieren. Wir verlieren den Markt nicht aus den Augen, ohne dass in den nächsten Tagen ein Transfer ansteht.", stellte Heidel klar: "Wir haben sehr früh begonnen. Das Ziel ist, zum Saisonauftakt die Mannschaft zusammen zu haben. Alles weitere lassen wir in Ruhe auf uns zukommen."
Höwedes will Gespräche mit anderen Vereinen führen
Benedikt Höwedes nahm nach seiner Rückkehr von Juventus Turin nicht am Training teil. Die Zukunft des Weltmeisters ist weiterhin ungeklärt. "Wir hatten ein längeres Gespräch und ein Telefonat. Durch den Berater wurde der Wunsch geäußert, dass Benedikt nicht zu Beginn zur Mannschaft stoßen will, da er das ein oder andere Gespräch über seine Zukunft führen möchte. Wir wollen abwarten, was seine persönlichen Wünsche sind", erklärte Heidel.
Tedesco ergänzte, dass sich die Situation für den Weltmeister auf Schalke nicht vereinfacht hat. "Mit Sané haben wir jemanden verpflichtet, der in der Dreierkette alle Positionen spielen kann."
Ähnliches gilt für Johannes Geis, der in der vergangen Saison an den FC Sevilla ausgeliehen war. "Mit Mascarell haben wir jemanden verpflichtet, der die Position ebenfalls bekleidet. Die Aufgabe ist für Geis dadurch noch schwerer geworden. Er hat sich trotzdem dafür entschieden, wieder zurückzukommen. Er will den Konkurrenzkampf annehmen", so Heidel.