Roman Weidenfeller spricht über Fast-Pleite des BVB

16 Jahre spielte Torwart-Ikone Roman Weidenfeller für Borussia Dortmund. Anlässlich seines Abschiedsspiels hat sich der heute 38-Jährige an die prägnantesten Eindrücke seiner BVB-Zeit erinnert - darunter die Fast-Pleite im Jahr 2005.
Die finanzielle Schieflage habe die Mannschaft damals "sehr" belastet, gab Weidenfeller im Interview mit "Sport1" zu. "Am Vortag der Entscheidung über das Sanierungskonzept hatten wir noch 0:5 bei den Bayern verloren. Das sorgte natürlich auch nicht für Ruhe."
Alle beim BVB seien dann "sehr erleichtert" gewesen, "dass der Verein weiterhin Bestand hatte und damit auch unsere Jobs gerettet waren". Weidenfeller schilderte weiter: "In dieser Zeit entwickelte sich eine gewisse Energie, weil wir wussten, dass wir nur gemeinsam aus dem Dilemma wieder herauskommen."
Einigen Jahren im sportlichen Mittelmaß folgte dann die erfolgreichste Ära der jüngeren Vereinsgeschichte, eng verknüpft mit dem Namen Jürgen Klopp.
"Jürgen Klopp war genau der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt. Er hat den Verein umgekrempelt. Zeitgleich gab er der Mannschaft das Selbstbewusstsein, dass sich da etwas entwickeln kann. Wir haben die Chance genutzt und sind gemeinsam gewachsen", sagte Weidenfeller.
Meisterschaft 2011 als Karrierere-Höhepunkt
Für den damaligen Erfolgstrainer Klopp fand der Ex-Keeper nur lobende Worte: "Er ist ein sehr direkter, aber auch emotionaler Typ. Auf ihn konnte man sich immer verlassen. Die menschliche Seite kam nie zu kurz. Auch über private Dinge konnte man sich mit ihm immer unterhalten. Es gab immer einen offenen Austausch. Als Trainer hat er dann auch immer die richtigen taktischen Entscheidungen getroffen."
Die Mannschaft habe zu dieser Zeit von der Emotion gelebt, erklärte Weidenfeller. "Wir hatten noch nicht die Qualität im Kader, um mit den Top-Teams auf Augenhöhe zu spielen. Wir haben vieles über den Gemeinschaftssinn, die Kameradschaft und die Motivation herausgeholt."
Als Höhepunkt seiner Karriere bezeichnete der Weltmeister von 2014 die Meisterschaft 2011 mit dem BVB. "Nach so vielen Jahren die Schale zurück nach Dortmund zu holen und meine persönliche erste Meisterschaft zu feiern, war Emotion pur. Wir waren alle wahnsinnig stolz auf diesen Titel. Wir sind gefühlt auf Händen durch die Stadt getragen worden. Es war ein fantastisches Gefühl", schwärmte Weidenfeller.