21.04.2025 09:48 Uhr

Verlorene Träume: Harte Woche für Rapid

Rapid-Trainer Robert Klauß haderte mit der Situation
Rapid-Trainer Robert Klauß haderte mit der Situation

Wieder einmal hat sich die Gefühlslage bei Rapid blitzschnell gewandelt. Nach Europacup-Träumereien und Derby-Höhenflug wurden die Grün-Weißen binnen einer Woche brutal geerdet. Das 1:5 in Wolfsberg war der Tiefpunkt in dieser Fußball-Bundesliga-Saison, eine müde Rapid-Mannschaft löste sich in der Lavanttal-Arena auf. Von Ex-Coach Dietmar Kühbauer gab es kein Mitleid - der WAC orientiert sich nach Europa. Das Team von Trainer Robert Klauß scheint davon aktuell weit entfernt.

Die Momentaufnahme stellt auch die größten Optimisten unter den Rapid-Fans vor eine harte Probe. Nach einem verblüffend starken Herbst versinken die Wiener seit Wochen im Mittelmaß. Der fünfte Platz scheint einbetoniert, wobei der Abstand zum Sechsten Blau-Weiß Linz mit vier Punkten geringer ist als jener nach oben. Sechs Punkte ist der viertplatzierte WAC schon enteilt. Noch nach oben zu kommen, stellt sich vor den restlichen sechs Runden als wahre Herkulesaufgabe dar.

Ernüchterung für Rapid statt Highlight-Spiele

Das ist allerdings das einzige Ziel, das dem einst so stolzen Rekordmeister noch bleibt. Denn im ÖFB-Cup war bereits im Oktober im Achtelfinale gegen den SV Stripfing das Aus gekommen. In der Conference League scheiterte man in der Vorwoche im Viertelfinal-Rückspiel nach 120 Minuten an Djurgardens IF. Eine frühe Rote Karte für Mamadou Sangaré in der 7. Minute hatte die Aufgabe trotz eines 1:0-Vorsprungs aus dem Hinspiel äußerst schwierig gemacht.

"Es hilft trotzdem nichts. Wir müssen weitermachen - und wir werden auch weitermachen", sagte Torhüter Niklas Hedl fast trotzig. "Jetzt geht es einfach darum, dass wir die Köpfe wieder richten, dass wir vor allen Dingen auch Frische reinbekommen und dass wir schauen, dass wir so gut wie möglich regenerieren", meinte Klauß in Hinblick auf die nächsten Aufgaben. Dass der Deutsche nicht mehr ganz so fest im Sattel sitzt, ist in Westen Wiens ein offenes Geheimnis. Am Mittwoch gastiert Rapid bei Blau-Weiß Linz.

Gishamer bekam keinen Hinweis von VAR

Das 1:5 gegen den WAC war nicht die höchste Niederlage in der Ära des aktuellen Rapid-Trainers, die ereignete sich vor fast exakt einem Jahr. Am 28. April 2024 verloren die Hütteldorfer beim LASK mit 0:5, danach rettete man sich noch auf den vierten Platz.

Am Ostersonntag sei die Rote Karte gegen Hedl in der 27. Minute nach einer vermeintlichen Notbremse "absolut spielentscheidend" gewesen. Das sagte Hedl selbst. Der 24-Jährige hatte Thierno Ballo bestenfalls leicht berührt, war aber davor im Gegensatz zum WAC-Stürmer am Ball gewesen. Schiedsrichter Sebastian Gishamer gestand vor dem Sky-Mikrofon später seine Fehlentscheidung ein. "Nach Ansicht der TV-Bilder muss man sagen, ich tue mir schwer zu sagen, dass da irgendein Vergehen war", sagte der Referee. "Insofern wäre es natürlich schön gewesen, wenn der Video-Schiedsrichter dort eingreift, mir die Situation vielleicht noch einmal zeigt."

WAC will "am Boden bleiben"

WAC-Trainer Kühbauer erklärte diesbezüglich, dass es gegen elf Mann beim Gegner definitiv härter gewesen wäre. "Nach dem 1:1 hat uns der Ausschluss natürlich geholfen, so ehrlich muss man sein. Aber wir haben es auch gut gemacht, nach dem 3:1 waren die Schleusen dann richtig offen. Jeder Spieler wollte die Partie unbedingt gewinnen." Seit vier Partien sind die Wolfsberger ungeschlagen. "Es war ein wichtiges Spiel, ein ganz wichtiger Sieg. Wir wussten davor schon, dass wir mit einem Sieg einen Polster von sechs Punkten auf Rapid haben."

Für den WAC geht es am Mittwoch gegen Red Bull Salzburg weiter. "Wir schauen von Spiel zu Spiel. Wir haben noch einige Spiele, deshalb werden wir da jetzt nicht über Europa reden", betonte Kühbauer. "Jeder kann reisen in Europa, er kann auch woandershin reisen. Aber wir müssen schon am Boden bleiben, und das werden wir auch tun."

apa

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