Heidenheim will im Abstiegskampf vorlegen

Im Abstiegskampf geht es für Heidenheim, Bochum und Kiel nur noch um Relegationsplatz 16. Der FCH hat vermeintlich die besten Karten - und kann vorlegen.
Frank Schmidt hat Manuel Henck schonmal vorgewarnt. Der 1. FC Heidenheim müsse im Derby beim VfB Stuttgart einen leidenschaftlichen Auftritt zeigen, forderte der Trainer - sodass "unser Zeugwart", also Henck, "allen Grund hat, nach dem Spiel die Waschmaschine anzuschmeißen".
Der FCH will Relegationsplatz 16 verteidigen und hat die Chance, die Konkurrenz aus Kiel und Bochum am Freitagabend (20:30 Uhr) unter Druck zu setzen.
Doch Druck im Abstiegskampf verspürt selbstverständlich auch Heidenheim, das zuletzt drei Pleiten gegen die Spitzenteams der Fußball-Bundesliga in Serie kassierte. "In zwei, drei Wochen kann es vorbei sein, das muss jeder wissen", stellte Schmidt klar. "Nervosität ist nicht angebracht", sagte er und forderte: "Wir brauchen Entschlossenheit."
Und eine Premiere: Noch hat Heidenheim keines der drei Freitagabendspiele seiner Bundesliga-Historie gewonnen - die jedoch alle kurioserweise Duelle mit Borussia Dortmund waren. Stuttgart habe zuletzt "das ein oder andere Gegentor bekommen", meinte Schmidt. Das mache Mut, zumal der VfB seine jüngsten fünf Liga-Heimspiele allesamt verlor. Dabei sind Fehler erlaubt, die Frage sei laut Schmidt nur: "Mit welcher Leidenschaft machst du die Fehler?"
Dennoch werden es wohl die kleinen Fehltritte sein, die das Schneckenrennen um Rang 16 entscheiden. Mit 22 Zählern ist der Relegationsplatz in der Hand der Heidenheimer, die TSG Hoffenheim auf Platz 15 scheint mit acht Punkten Vorsprung nicht mehr erreichbar. Der VfL Bochum (20 Punkte) und Schlusslicht Holstein Kiel (19) machen sich ebenfalls noch Hoffnungen auf die Relegation.
Bochum zum Siegen verdammt
Bochum muss am Sonntag (15:30 Uhr) gegen das bereits gerettete Union Berlin nach zuletzt fünf Pleiten in Serie punkten. "Die Jungs geben nicht auf, die wollen und hauen sich rein", sagte Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner. Hoffnung macht dem VfL das direkte Duell mit Heidenheim in einer Woche.
Düsterer sieht es bei Schlusslicht Kiel aus. Das defensivschwächste Team der Liga habe dennoch "eine realistische Chance, die Klasse zu halten", betonte Trainer Marcel Rapp. Dagegen spricht jedoch das schwere Restprogramm: Mit Borussia Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr/Sky), dem FC Augsburg, dem SC Freiburg und Dortmund geht es für Kiel ausschließlich gegen Europokal-Anwärter.
Zuallererst aber kommt das Heidenheimer Freitagsspiel - oder, wie Schmidt es nannte: "Unsere Chance, dafür zu sorgen, dass die anderen Mannschaften daran zu knabbern haben." Und der Zeugwart reichlich zu waschen.